Weltmusik bevor es den Begriff überhaupt gab. US-Jazz-Stars mit Musikern und Einflüssen aus Afrika, Asien, der arabischen Welt und Europa. Die unglaublich schnelle internationale Verbreitung des Jazz, der um 1900 in New Orleans seine ersten Blüten trieb, wäre ohne die gleichzeitig sich entwickelnde Massenmobilität kaum denkbar gewesen. Die ersten Mississippi- und transatlantischen Dampfer verbreiteten diese neue afro-amerikanische Pop Musik über die USA hinweg und direkt nach Europa, wo sich Solisten wie Louis Armstrong und Coleman Hawkins und Jazz Orchester ab den 20er Jahren großer Beliebtheit erfreuten. Paris und London bildeten die europäischen Zentren für amerikanische Musiker auf ihren Tourneen und wurden nach dem 2. Weltkrieg für etliche auch der neue Wohnsitz. Die musikalischen Ingredienzien des Jazz wurden durch die Internationalisierung ständig erweitert, zumal diese Musik nun von Musikern in aller Welt aufgenommen und gespielt wurde. Musiker wie Art Blakey, Randy Weston und Guy Warren erforschten ihre afrikanischen Wurzeln, John Coltrane und Ahmed Abdul-Malik zogen Arabien und Indien mit ein, zwischen Nord- und Südamerika bildete sich der Bossa-Nova-Jazz, wie Herbie Mann, Paul Winter und Dave Pike hier bestens demonstrieren. Miles Davis und Gil Evans widmeten sich zu Beginn ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit der Musik Spaniens. Milt Jackson, Donald Byrd und John Lewis spielten musikalisch brillante Platten mit europäischen Kollegen in Paris ein und auch in Japan experimentierte man mit Koto und anderen Instrumenten als Farbe im modernen Jazz. Dave Brubeck etablierte ungerade Metren und verarbeitete Musik aus aller Welt, die er vor Ort während seiner Tourneen studierte.