Knapp einhundert Jahre ist es jetzt her, dass Mamie Smith 1920 als erste Sängerin einen Blues für die Nachwelt aufzeichnete. Zwischen ihr und den ebenfalls erfolgreichen Kolleginnen Bessie und Clara Smith (keine Verwandtschaft) der 20er Jahre und Beyoncé heute scheinen Welten zu liegen, aber letztere wäre ohne diese großartigen Sängerinnen, die hier auf 10 CDs versammelt sind, undenkbar. Wer das anzweifeln wollte, muss sich nur den Film "Cadillac Records" anschauen, in dem Beyoncé die junge Etta James so großartig spielt und singt, dass man sich wirklich einmal ein Blues Tribute Album des Superstars wünschen würde. Bessie Smith ist natürlich als "Empress of the Blues" am bekanntesten geblieben, weil ihr Werk seit den 60ern immer wieder in neuen Editionen gewürdigt wurde. Einen direkten Vergleich mit Clara bieten einige der Duette, die hier zu entdecken sind, neben denen mit Louis Armstrong. Memphis Minnie griff dann gleich selbst zur Gitarre, wie es für die männlichen Kollegen Standard war, und schrieb obendrein ihre eigene Musik, was sie zur Pionierin werden ließ. Von Anfang an spielten viele Jazz Musiker die Begleitung für die frühen Blues Diven, sodass die musikalischen Grenzen zum Jazz eher locker waren. Sister Rosetta Tharpe und Ethel Waters ragen da heraus. Der nächste große Entwicklungsschritt kam mit Big Maybelle, Big Mama Thornton, Ruth Brown und Etta James: die Geburtsstunde von Rhythm´n´Blues, Rock & Roll und Soul. Und mit Künstlerinnen wie Odetta, die in der Folk-Szene der USA ein Vorbild für Bob Dylan oder Joan Baez war, und der Wiederentdeckung von Bessie Smith, geliebt und verehrt von Janis Joplin, blieb der Einfluss der großen Blues-Stilistinnen bis heute unüberhörbar. Feat: Bessie Smith, Mamie Smith, Clara Smith, Memphis Minnnie, Alberta Hunter, Sister Rosetta Tharpe, Ida Cox, Big Maybelle, Big Mama Thorton, Etta James, Odetta, Ruth Brown, Louis Armstrong, Coleman Hawkins, Roy Eldridge.