Globale Popskulpturen aus dem Ahornstaat
Zum zweiten Mal nach den Olympischen Spielen macht Vancouver 2010 Schlagzeilen. Grund für den Aufreger ist ein Trio, das die westkanadische Stadt als Metropole des globalen Dorfes outet. Pacifika verbindet die Kreativität des Ahornstaates mit afrikanischem Rhythmenfundus, bringt einen Hauch Brasilien und Mexiko ans Ohr, flirtet mit französischem Chanson. Ihr zweites Album Supermagique gebärdet sich wie eine wunderprächtig schillernde, feingeschliffene Skulptur aus globalem Pop. Kaum erschienen, kletterte Supermagique auf Platz 1 der nationalen iTunes World Music Charts. Die Freunde in Nordamerika konterten immerhin mit Platz 13. Dazu kommen diverse Empfehlungen, Must-Check-Outs, Insidertipps und Platzierungen in den Listen der Spezialisten. Damit knüpfen Pacifika an den Erfolg ihres Debüts Asuncion von 2008 an, das Kritik und Publikum in den Bann zog. Mal wurden sie zur Band des Jahres (CBC) gekürt, mal wählten sie Online-Plattformen wie amazon oder iTunes zu den Best of the Years .
Im Zentrum agiert die Stimme von Silvana Kane: Die Sängerin mit Wurzeln in Peru setzt ihre mal elfengleiche, mal girlyhafte, mal bissige Stimme mit englischen, spanischen und französischen Lyrics in Szene. Zusammen mit Gitarrist Adam Popowitz und Rhythmusmann Toby Peter erzeugt sie den Esprit des Mestizo, zarter verwendet als bei der Konkurrenz, dafür mit einem Hauch der Combo Nouvelle Vague verknüpft. Die dreizehn Lieder von Supermagique sind bis auf einen Cover-Song der Rock-Legende Chicago Produkte der eigenen Phantasie und präsentieren mit exotischen Beigaben wie Marimba und Bambusflöte eine reizvoll vielschichtige Mixtur aus Lounge und Folk, Chanson und Indie-Pop, Global Sound und Urban Feeling. Die Kollegen in Kanada feiern ihr Trio schon: Nun wird die Supermagie des Dreiers vom anderen Ende der nördlichen Hemisphäre auch bei uns ankommen.