Spirituelle Beats zwischen Montreal und Mazar-el-Sharif
Sie haben eine neue Dimension in der Verzahnung von Mystik und Technik begründet. Das US-iranische Trio NIYAZ (Farsi und Urdu für Sehnsucht ) taucht tief hinab in die Spiritualität des Nahen Ostens und vermittelt diese mit den ausgefeilten Texturen des 21. Jahrhunderts. In ihrer kurzen Bandhistorie haben sie damit seit 2005 weltweit Enthusiasmus entfacht. Nach dem wegweisenden Debüt und dem elektro-akustischen Doppelpack Nine Heavens legen sie nun mit Sumud nach und präsentieren ihre bislang tanzbarste, futuristischste Vision. Sumud übersetzt sich als Standhaftigkeit - für die mittlerweile in Montreal lebenden Musiker Azam Ali und Loga Ramin Torkian ein Symbol für das Recht eines jeden Menschen, an seinem Geburtsort leben zu können.
Diesem Recht auf Verwurzelung geben sie in zehn stolzen Klangbildern Ausdruck, die sich dieses Mal erheblich weiter in eine elektronische Sphäre vorwagen. Über den Beats von Produzent Carmen Rizzo thront jedoch weiterhin das hypnotische Vokalcharisma von Ali, genauso wie die melodische Kraft der traditionellen Saiten- und Percussion-Instrumente Torkians. Die Inspirationen speisen sich aus türkischen, afghanischen, palästinensischen, kurdischen und persischen Folksongs, greifen auf die Liedkunst alevitischer Poeten zurück. Und für einen Überraschungsauftritt ist auch gesorgt: Durch die Vermittlung von Rizzo haben Niyaz es geschafft, den Mozart von Madras , Indiens erfolgreichsten Bollywood-Komponisten AR Rahman zu einem Teamwork ins Boot zu holen. Mit ihrem dritten Werk kreieren Niyaz coole und zugleich seelenvolle, globale Tanzmusik für den Weltbürger zwischen Montreal und Mazar-el-Sharif in Vollendung.