Mit ihrem Debütalbum „A Strange Education“ konnten sich The Cinematics bereits einen Namen machen. Auch der Nachfolger „Love And Terror“ bietet soliden, nordbritischen Indie-Rock.
Denkt man an Schottland, dann zunächst meist an folgendes: Dudelsäcke und Kilts, schlechtes Wetter und das Seeungeheuer Nessie. Da gibt es aber noch viel mehr. Trotz der scheinbaren Einöde der nordbritischen Städte, hat die Region schon diverse gute Musiker hervorgebracht. Nach Travis, Biffy Clyro und Glasvegas kommen nun The Cinematics. Diese bringen mit „Love And Terror“ bereits ihren Zweitling heraus. Darauf präsentieren sie eine standhafte Mischung von Rocksongs mit Synthie-Pop-Sounds.
Das ist sicherlich nichts Neues, aber damit haben die Schotten so einige Hits auf ihrem Album kreiert. Gerade „New Mexico“ ist wunderbar unbeschwert. Ein Song, dem man gerne zuhört und der einem die Herbstdepression nicht austreibt, dafür aber versüßt. Entspannte Gesangspassagen wechseln mit dem melodischen Motiv des Synthesizers und unterstützt durch die durchgängige Bassdrum fließt am Ende alles ineinander. Der Titeltrack „Love And Terror“ verbreitet dagegen eine ganz andere Stimmung: Der verzerrte Gitarren- und Bassgroove sowie der kühle Gesang erinnern schon mal an trockenen Stoner-Rock.
Das sich anschließende „Lips Taste Like Tears“ enthält eine ähnliche Atmosphäre. Allerdings wirken dessen Struktur und Klänge weniger greifbar, doch darum umso spannender. Grund hierfür muss das hypnotische Gitarrenthema sein, um welches sich alles aufbaut. Zwei weitere Highlights sind „Hospital Bills“ und „Hard For Young Lovers“: irgendwie unheimlich, aber doch mitreißend schön. Scheinbar zurückhaltend in Melodieführung und Gestaltung, ist es gerade das, was sie besonders macht. Ruhige Strophen wechseln sich ab mit energischen Refrains und bauen eine Dynamik auf, die im Ohr bleibt.
„Love And Terror“ ist ein einwandfrei hörbares Album geworden. Zwar gibt es deutliche Einflüsse von New Wave à la Joy Division, doch The Cinematics haben ihr eigenes Potenzial und schöpfen dieses auch aus. Man darf also gespannt sein, wo sie ihre musikalische Entwicklung in Zukunft führen wird.