Den richtigen Moment abzupassen, den geeigneten Rhythmus für sich und das eigene Leben zu finden - das ist leichter gesagt als getan: Manch einer bricht überstürzt auf, kann nicht schnell genug ans Ziel kommen, verrennt sich womöglich; andere lassen die Dinge auf sich zukommen, genießen die Aussicht unterwegs, akzeptieren das Auf und Ab, und wieder andere verpassen den Zug einfach komplett.
Cosby aus München zeigen auf ihrem kommenden Debütalbum As Fast As We Can, wie sie diesen Balanceakt meistern: Einerseits rasant unterwegs - erst im Herbst 2014 stand die Band mit der Debüt-EP Love and War in den Startlöchern, geht's jetzt schon Schlag auf Schlag mit dem offiziellen Debüt weiter - merkt man zugleich, wie wichtig es Cosby ist, eben nichts zu überstürzen und die eigenen Wurzeln, jenes schwer greifbare, pulsierende Gemisch aus enger Freundschaft, Hook-Verliebtheit, Weltverbesserungsstreben und vertontem Tatendrang, nicht zu vergessen bei all dem Rückenwind der letzten Monate.
Dass es sich bei Cosby um ein seltenes Hybridwesen handelt, war schon auf ihrer EP zu spüren: Die vier Münchner scheuen nämlich keineswegs vor großformatigen Popansagen zurück, obwohl ihre Produktionen ganz klar auf DIY-Wurzeln basieren, ein gesunder, organischer Indie-Spirit ganz offensichtlich das Fundament und oberste Priorität für sie darstellt.
Ihr Wille, etwas Ganzheitliches, auf Freundschaft Basierendes zu schaffen (und zu leben), geht sogar so weit, dass sie sich selbst fast schon als „Öko-Haufen" bezeichnen würden - inklusive eigener Mini-Hühnerfarm übrigens - nur klingen ihre Songs trotzdem zum Teil wie „neue US-Superhits", um es mit dem Bayerischen Rundfunk zu sagen.